Erfolgreicher Besuch im Februar 2014
Nachdem der Bau der Wohnhäuser für die Kinder von FMCS seit 2 Monaten aus verschiedenen Gründen gestoppt hatte, war unser größtes Ziel, einen Weg zu finden um schnell weiter bauen zu können. Aus diesem Grund war ich zusammen mit einer kleinen Delegation des Kleinen Prinzen aus Warendorf angereist. Zunächst wurden Gespräche mit dem Heimleiter Marat und dem Ingenieur und Bauleiter Maxene geführt. Abrechnungen der bisher durchgeführten Baumaßnamen wurden überprüft. Als ein Problem stellte sich heraus, dass Marat zeitweilig nicht genügend Geld von der Fonkoze Bank bekommen kann, weil die Bank nicht genug bereitstellen kann. Auch während meiner Anwesenheit mussten wir in einen Nachbarort in den Bergen fahren um dort nach insgesamt 3 Stunden 5000 US$ zu erhalten für die wir dann neue Baumaterialeien kaufen konnten.
Nach Auswertung der bisherigen Kosten und Ausgaben stellte sich heraus, dass für die Kantine des Heims nicht genügend Geld von den Prinzen bereitgestellt werden könnte. Der Kleine Prinz hat insgesamt ca. 300.000 US$ für FMCS zur Verfügung gestellt. Die Haiti-Not-Hilfe e.V. hat zusätzlich 95.000 US$ für das Grundstück und 70.000 US$ für die Schule bezahlt. So haben wir unsere Pläne leicht abgeändert. Die Küche und Kantine soll nun in das Wohnhaus der Jungen integriert werden. Auch sollen zunächst die Wohnräume, die nicht direkt genutzt werden noch nicht verputzt und gefliest werden. Um in Zukunft einfacher an Geld zu kommen wurde ein Konto bei der BNC Bank eröffnet. (Man glaubt es nicht, aber wir haben 5 Stunden im Büro des Bankdirektors gesessen bis hierfür alle Formalitäten erledigt waren.)
Der Vertrag für den Ingenieur wurde dahingehend geändert, dass er einen Vorteil hat, wenn die Häuser nun zeitgerecht innerhalb 6 Monate fertig gestellt werden.
Am letzten Tag vor meiner Abreise waren bereits 15 Arbeiter auf der Baustelle und ein weiterer Trupp sollte noch kommen.
Insgesamt betreuen wir nun 42 Kinder, 39 leben im Heim FMCS (davon 5 Kinder von Marat), 2 Kinder studieren in Port-au-Prince, 1 Junge „Junior, der mit der Bluterkrankheit“ lebt bei seinen Eltern. Ein Junge, der lange auf der Straße gelebt hatte hat anscheinend seine Freiheit gesucht und ist nun nicht mehr im Heim. Eine Suche nach ihm war leider erfolglos. 2 Kinder sind neu im Heim Naikis ist ca. 4 Jahre und Marc 5 Jahre alt.
Den Kindern im Heim geht es sehr gut. Sie wurden wie jedes Jahr von mir untersucht. Alle sind gesund und munter. Der Betrieb im Heim verläuft reibungslos. Die Kinder werden von insgesamt 11 Angestellten (Marat, Martine, Betreuern, Küche, Wäscherinnen, Fahrer) betreut. Die Abrechnungen wurden geprüft und sind korrekt. Die Kosten für die allgemeinen Lebenshaltungskosten, Löhne, Autos inklusive Schule und Lehrer liegen bei ca. 100.000 US$ pro Jahr. Sorgen machen uns die steigenden Preise in Haiti. Sowohl die Preise für die allgemeine Lebensführung aber auch die Löhne steigen. Darüber hinaus haben wir zusätzlich einen jungen Mann angestellt, der aus dem Heim von Hinche dem Maison Fortunè kommt. Vanesse wollte Ingenieur studieren, hat aber keine Unterstützung mehr bekommen. Er soll nun Marat als Manager für Haus und Schule zur Seite stehen und später im Bedarfsfall ihn auch vertreten können.
Leider konnte der Container erst Anfang März auf die Reise geschickt werden. Deshalb mussten einige Kosten für Kleidung ausgegeben werden. Insbesondere Schuhe sind in Haiti sehr teuer. Für gebrauchte Schuhe muss man ca. 30 US$ ausgeben. In diesem Zusammenhang noch mal herzlichen Dank an alle die, die für den Container gespendet und teilweise lange Anfahrten in Kauf genommen haben. Dank auch an den Kolping-Verein Enniger, der uns tatkräftig beim Beladen des 40 Fuß Containers (12,5m lang) geholfen hat.
Unsere beiden Studenten in Port-au-Prince habe ich besucht. Es geht beiden gut und sie haben die ersten Erfolge im Studium zu verzeichnen. Dieuphete studiert Medizin, Marco wird Lehrer. Das Studium für Dieuphete ist recht teuer (ca.6000 US$ pro Jahr) da er viele teure Bücher benötigt. Wir suchen noch Sponsoren, die den bisherigen Hauptsponsor unterstützen. Lehrer und Mediziner sind für Haiti sehr wichtig, da gerade die Mittelschicht fehlt.
Die Schule von FMCS arbeitet sehr gut. In insgesamt 7 Klassen werden unsere und zusätzlich 16 Kinder von außerhalb unterrichtet. Die Lehrer machen einen guten Job. Im letzten Jahr hatten wir 2 Kinder die nach 6 Jahren Schule das öffentliche Examen machen mussten und die Prüfung auch gut bestanden haben. Die Kinder von Außerhalb müssen eine geringe Schulgebühr (350 bis 400 Hat$ pro 3 Monate, das entspricht ca. 50 US$) bezahle. Von uns bekommen sie gegen 10:00 Uhr eine warme Mahlzeit. Hierfür suchen wir noch Paten, die mindestens 10,-€ für Schulspeisung zahlen.
In der Schule wurden bereits die Lehrrohre für die elektrischen Leitungen verlegt und teilweise auch verkabelt. 2 Räume wurden innen verputzt. Ein großes Gelände für den Balkon und die Treppe wurde installiert um die Sicherheit für die Kinder zu gewähren. 2 große Eisentüren wurden ebenfalls eingebaut um die Räume vor Diebstahl zu sichern.
Dringend erforderlich wäre noch der Verputz, der nach einer ersten Schätzung ca. 10.000 US$ kosten würde. Es wäre nicht nur schöner für die Kinder und Lehrer, sondern nach Aussage des Ingenieurs auch wichtig, damit die Steine und der Mörtel nicht durch die Witterung vorzeitig ausgewaschen werden.
Auch hier sind die Kosten gestiegen. Hierfür ist insbesondere die Schulbehörde MENFP „Ministère de l‘ Education Nationale et de La Formation Professionnelle“ Haitis verantwortlich. In Planung sind offizielle Examen in Port-au-Prince nach der Vorschule, nach dem 4.Schuljahr und nach dem 6. Schuljahr (wie bisher schon). Dies kostet zusätzliches Geld. Auch verlangt die Behörde neue Schulbücher zu kaufen obwohl die bisherigen besser und sinnvoller sind. Ohne die Bücher könne man die Prüfungen nicht schaffen. Schwierig insbesondere auch für die Eltern der auswärtigen Kinder dieses zusätzliche Geld aufzubringen. Weiter wird verlangt, dass ein studierter Lehrer als Direktor und zusätzlich ein Codirektor eingestellt wird.
Mittelfristig soll eine Berufsschule in den Räumen unserer Schule geplant werden. Diese soll in den Nachmittag- und Abendstunden abgehalten werden.
Mittel – bis Langfristig planen wir noch den Bau einer kleinen Krankenstation. Martine hat ihre Ausbildung zur Krankenschwester erfolgreich abgeschlossen und darf eine solche Station eröffnen. Hier könnten Wunden versorgt werden, Infusionen und kleine Behandlungen durchgeführt werden. Auch hierfür suchen wir Partner, die die Kosten für den Bau, aber auch die später anfallenden laufenden Kosten übernehmen würden.
Wie ihr seht, brauchen wir dringend eure weitere Unterstützung. Insbesondere suchen wir weitere Paten und Spender. Macht bitte Werbung für uns, erzählt anderen von der Haiti-Not-Hilfe e.V. Verteilt unsere Flyer (wir schicken euch gerne welche zu), denkt ans Boosten beim Internet-Einkauf, drückt bei unseren Infos in Facebook auf like oder noch besser auf teilen. Organisiert doch mal einen Sponsorenlauf, einen Waffelverkauf in der Schule, feiert eure Silber- oder Goldhochzeit für die Kinder in Haiti.
Liebe Grüße,
Thomas Diehl
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