Januar 2023
Sehr schwierige Bedingungen in Haiti:
Auch im letzten Jahr haben sich die Bedingungen in Haiti dramatisch verschlechtert. Vor allem in Port-au-Prince, aber auch in anderen Regionen herrschen Banden, die die Bevölkerung insbesondere in einigen Slums, aber auch im Bereich der Hautverkehrswege massiv unter Druck setzen. Es gibt viele Entführungen, um Geld zu erpressen. Die Banden sind stark bewaffnet. Viele Menschen werden getötet, oft werden die Eltern unter Druck gesetzt, in dem man ihre Kinder entführt oder sie missbraucht. Die Häuser der Menschen werden in Brand gesetzt. Viele werden vertrieben und wissen nicht, wo sie hinsollen. Die Polizei ist nicht in der Lage hier Ordnung zu schaffen, sondern beklagt selber viele Tote und Verletzte. Zuletzt ist selbst die Polizei auf die Straße gegangen, um zu demonstrieren und hat den Präsidentenpalast angegriffen. Es herrscht Anarchie.
Unter diesen Bedingungen ist es uns leider nicht möglich persönlich nach Haiti zu fliegen, da das Risiko viel zu hoch wäre.
Für die Bevölkerung haben sich die Lebensbedingungen ebenfalls massiv verschlechtert. Viele öffentliche Gebäude, einschließlich Krankenhäuser, Ämter und Schulen sind geschlossen.
Die Lebenshaltungskosten sind wieder einmal um ca. 25% gestiegen, Benzin ist oft gar nicht oder nur noch für extreme Preise zu erhalten.
Nun zu unseren Kindern im Heim FMCS.
In Jacmel ist es momentan noch weitgehend ruhig. So konnten wir, wenn auch verspätet, unsere Schule wieder öffnen. Sogar einen kleinen Ausflug ans Meer konnten Martine und Marat organisieren, um den Kindern ein wenig Abwechslung und Spaß zu ermöglichen. Alle Kinder sind gesund und munter.
Sehr schwierig ist es momentan Ausbildungsplätze für die Kinder zu bekommen die mit der Schule fertig sind.
Caleb, der junge Mann, den wir finanziell unterstützen hat sein Ingenieurstudium mit sehr guten Noten abgeschlossen. Wir sind sehr stolz auf ihn. Aber auch für ihn wird es schwierig werden einen Job zu bekommen.
Die Maschinen, die wir in USA bestellt haben um Plastik recyceln zu können sind nun endlich wohl erhalten angekommen. Hier hat uns insbesondere ein Spender geholfen, der nahezu die gesamten Kosten bezahlt hat. Wir haben Caleb damit beauftragt sich um die Maschinen zu kümmern. Wir planen eine Art Berufsschule aufzubauen, in der auch die Bearbeitung von recyclebarem Plastik erlernt werden kann. Räumlichkeiten haben wir, aber die notwendige Versorgung mit Elektrizität ist momentan noch problematisch da die öffentliche Stromversorgung zurzeit nicht funktioniert. Wir hoffen hier auf Spender, die die Kosten für einen notwenigen Generator übernehmen
Nicht zuletzt möchten wir uns noch mal bei all denen bedanken, die uns auch noch unter den sehr schwierigen Umständen in Haiti, aber auch den vielen Baustellen auf der Welt weiter unterstützen.
Wir benötigen diese Hilfe dringend, da aufgrund dieser Bedingungen die Einnahmen im letzten Jahr deutlich zurückgegangen sind. Insbesondere die Einnahmen von Feiern und Veranstaltungen der Schulen und Kirchengemeinden fehlen uns sehr.
Bitte sprecht doch auch mal Familie oder Freunde an und bittet um die Unterstützung für die Kinder in Haiti,
Liebe Grüße,
Jutta und Thomas Diehl
Haiti-Not-Hilfe e.V.
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